Filmstadt Düsseldorf
Klappe & Action: Die besten Drehorte in Düsseldorf
Hollywood ist zwar die Welthauptstadt der Filmindustrie. Aber Düsseldorf steht bei internationalen Filmemachern ganz hoch im Kurs. Immer öfter zieht es Regisseure und ihre Crew in unsere Stadt. Flughafen oder Medienhafen, die Kö und natürlich die Altstadt sind häufig genutzte Drehorte. Daneben gibt es noch viele wunderbare Filmschauplätze in Düsseldorf, die in Produktionen wie Cloud Atlas auch schon mal gerne nach San Francisco verlegt werden. Wir durchqueren Düsseldorf auf den Spuren internationaler Filmteams – und entdecken unsere Stadt ganz neu.
Eigentlich werden in Düsseldorf fast immer und überall Filme gedreht. Krimiserien wie „Helen Dorn“ oder „Stolberg“ spielen schließlich in der Stadt am Rhein. Für die kultige Anwaltsserie „Falk“ wurden der Medienhafen und die Rheinkniebrücke liebevoll in Szene gesetzt. Vom Medienhafen übrigens war die Kölner Filmproduktion von „Alarm für Cobra 11“ einst so begeistert, dass sie für diesen Drehort dem Dom glatt den Rücken zuwandte. Zudem nutzen die Kölner immer wieder gerne die Bundesstraße B8n zum Dreh wilder Verfolgungsjagden. Selbstverständlich bot sich auch der Flughafen schon als perfekte Kulisse an: beispielsweise für Serien wie „Abenteuer Airport“ oder für Shows wie „Germany’s Next Topmodel“. Hier findet ihr bekannte und unbekannte Drehorte im Überblick.
Filmschauplätze in Düsseldorf
Zahlreiche deutsche Serien, aber auch international erfolgreiche Kinofilme werden in Düsseldorf gedreht. Regisseure schätzen die Stadt wegen ihrer vielen interessanten Kulissen. Der große Vorteil zu Köln ist die Möglichkeit, direkt am Rhein zu drehen. So kommen die Crews aus den Filmstudios in Köln-Ossendorf für Außendrehs immer wieder gern nach Düsseldorf.
Ein Highlight unter den Filmschauplätzen Düsseldorfs ist sicher das Dreischeibenhaus. Mit der gleichnamigen Adresse „Dreischeibenhaus 1“ liegt es am Gustav-Gründgens-Platz. Dort bildet es mit dem Düsseldorfer Schauspielhaus ein Gebäudeensemble. In ihrem Meisterwerk „Cloud Atlas“ von 2012 hatten die Regisseure – der Wuppertaler Tom Twyker und die US-amerikanischen Wachowski-Geschwister – das 94 Meter hohe Gebäude kurzerhand nach San Francisco verlegt. Für die Dreharbeiten kamen Stars wie Halle Berry und Tom Hanks in unsere Stadt. Tom Twyker und Tom Hanks drehten übrigens wenige Jahre später noch einmal gemeinsam in Düsseldorf: diesmal für die Literaturverfilmung „Ein Hologramm für den König“.
Klar, dass Meisterregisseur Wim Wenders als gebürtiger Düsseldorfer die idealen Drehplätze in seiner Heimatstadt kennt und zu nutzen weiß. So ließ Wenders seinen Film „Palermo Shooting“ von 2008 in Düsseldorf beginnen. Dabei war auch die Hauptrolle mit einem echten Düsseldorfer besetzt: Andreas Frege alias Campino, Frontman der Band „Die Toten Hosen“, spielte den erfolgreichen Fotografen Finn, dessen Leben nach einem rasanten Shooting aus den Fugen gerät. So reist er zur Selbstfindung in die sizilianische Metropole Palermo.
Vielleicht war das ja die geheime Inspiration für Regisseur Johannes Schmid, als er sich 2016 an die Verfilmung der bizarren Liebesgeschichte „Agnes“ nach dem Roman von Peter Stamm begab. Abweichend von der Buchvorlage, in der die Geschichte in Chicago spielt, siedelte Schmid seinen Film in einer deutschen Großstadt an – nämlich in Düsseldorf. Gedreht wurde rund um die Oststraße und in der Uni-Bibliothek.
Ein im Wortsinne einmaliger Filmschauplatz in Düsseldorf ist – bislang zumindest – der ARAG-Tower. Das Bürogebäude am Mörsenbroicher Ei diente als Drehort für den Filmstreifen „Ein Freund von mir“ mit Daniel Brühl und Jürgen Vogel. Eine 40-köpfige Crew war für die Dreharbeiten vor Ort. Trotz weiterer Anfragen blieb es für die Konzernzentrale der ARAG Versicherung bislang bei diesem einen Dreh.
Ein Film über Clara Schuman – die berühmte Pianistin, die im 19. Jahrhundert in Düsseldorf lebte – kommt um Düsseldorf nicht herum. Selbstverständlich also, dass Regisseurin Helma Sanders-Brahms ihren Kinofilm „Geliebte Clara“ an Originalschauplätzen vor historischer Kulisse drehte. Martina Gedeck als Hauptdarstellerin sowie die in Frankreich renommierten Schauspieler Pascal Greggory als Robert Schuman und Malik Zidi als Johannes Brahms kamen dafür an den Rhein. Gefördert wurde „Geliebte Clara“ übrigens von der Film- und Medienstiftung NRW, die ihren Sitz in Düsseldorf hat. Einem weiteren Künstler der Stadt widmet sich Florian Henckel von Donnersberg mit seinem Film „Werk ohne Autor“ von 2018. Die Biografie Gerhard Richters, 1971 bis 1993 Professor für Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf, war Vorbild für das Drama um den fiktiven Künstler Kurt Barnert. Die Kunstakademie gehörte auch zu den Drehorten für den Film, der für zwei Oscars nominiert war.
Was haben „Five Moons Plaza / Der Tag, an dem Aldo Moro starb“ des italienischen Regisseur Renzo Martinelle und Til Schweigers Tragikomödie „Barfuß“ gemeinsam? Für beide Filmen wurden Schlüsselszenen unter anderem im und am Schloss Benrath gedreht. Schauspieler Donald Sutherland fand es dort „really lovely“.
Nicht weit vom Benrather Schlosspark liegt das Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium. Hier entstanden einige Filmaufnahmen für die „Wilden Hühner“, die Kinoreihe nach den erfolgreichen Jugendbüchern von Cornelia Funke. Für die ersten drei Kinofilme fanden fast alle Dreharbeiten in Düsseldorf und Umgebung statt.
Düsseldorf bietet aber nicht nur schöne Kulissen, sondern auch dunkle Ecken und damit ideale Schauplätze für Horrorfilme. So wurden Szenen für den Kinoschocker „Creep“ mit Hauptdarstellerin Franka Potente im Golzheimer Tunnel gedreht. Dieser unheimliche Ort ist ein Besucherkanal, in dem üblicherweise informative Führungen zur Stadtentwässerung angeboten werden. Der Kanal ist komplett abwasserfrei und kann selbst von Kindern begangen werden, sofern sie keine Angst im Dunkeln haben. Andere Seiten der Stadt zeigt auch der Film „Hardcover“, eine Geschichte über einen erfolglosen Schriftsteller, der an einen Kleinkriminellen gerät. Autor und Regisseur Christian Zübert sowie Produzent Sönke Wortmann wollten mit der Wahl ihrer Drehorte gegen das Klischee von Kö und Hafen arbeiten und filmten stattdessen an der Kölner und der Ronsdorfer Straße, unter anderem in der Diskothek Tor 3.
Filmgeschichte für Fans
Eine Entdeckungsreise durch die Düsseldorfer Filmgeschichte beginnt oder endet am Filmmuseum an der Schulstraße. Die Dauerausstellung auf vier Etagen präsentiert unter anderem Kostüme und Accessoires aus legendären Kinoproduktionen von großen Regisseuren wie Charlie Chaplin, Federico Fellini oder Alfred Hitchcock. Die Entwicklung der Kinematographie und erste Varianten des Lichtspiels sind umfangreich dokumentiert. So zeigt etwa ein Nachbau des „Kaiserpanoramas“ von 1880, wie man damals bereits versuchte, 3-D-Bilder zu erstellen. Besucher können originale Drehbücher, Skizzen und Entwürfe einsehen und auch etwas Studioluft schnuppern. Neben der Dauerausstellung beherbergt das Filmmuseum das Programmkino Black Box und eine Bibliothek mit rund 33.000 Medien.
Headerbild: WOGEDO
Filmmotiv: Protasov AN / Shutterstock.com
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