Kräuter frisch vom Balkon

Frische Kräuter verfeinern jedes Gericht. Umso besser, wenn man sie direkt vor der Küchentür ernten kann. Raum für eine schmackhafte Auswahl ist auch auf dem kleinsten Balkon. Salbei, Thymian, Rosmarin und andere Küchenkräuter brauchen wenig Platz und sind genügsam in der Pflege.

Wer eine eigene Kräuterfarm betreiben will, braucht dafür nicht einmal einen Garten. Kräuter lassen sich problemlos in Balkonkästen, Töpfen, Kübeln und Hängeampeln ziehen – sei es auf Balkon, Terrasse oder einfach auf der Fensterbank. Im Gartencenter finden sich praktische und platzsparende Pflanzkästen in zahlreichen Variationen. Zudem eignen sich auch Europaletten für den Einbau einer zweiten Pflanzetage. Der Handel hält eigens dafür Blumenkästen bereit, die sich passgenau in die Zwischenräume einer aufrecht stehenden Europalette einfügen lassen.

Kräuter aussäen oder vorgezogene Pflanzen kaufen?

März und April sind die richtigen Monate für die Aussaat von Kräutern. Dazu bieten sich Saatschalen auf der Fensterbank an. Wichtig: Achtet darauf, ob es sich bei den Kräutern um Licht- oder Dunkelkeimer handelt. Entsprechende Hinweise gibt es auf der Saattüte. Samen von Lichtkeimern wie Dill oder Basilikum werden nur oben auf die Erde gelegt und leicht angedrückt. Dunkelkeimer wie Schnittlauch oder Petersilie hingegen kommen in die Erde. Nach gut zwei Wochen sind die ersten Sämlinge zu sehen. Sobald ihr Blattpaare ausmachen könnt, geht es ans Umtopfen. Jetzt kommen die Setzlinge in die Gefäße auf dem Balkon. Wer es sich einfacher machen und schneller ernten möchte, kauft bereits vorgezogene Kräuterpflanzen und topft diese auf dem Balkon ein. Nun kommt es auf den Standort an. Liegt der Balkon im Halbschatten, Schatten oder gar in der prallen Sonne? Die Intensität der Sonneneinstrahlung ist entscheidend für die Auswahl der Kräuter.

Sonne oder Halbschatten: Welche Kräuter für welchen Balkon?

Handelt es sich um einen Sonnenbalkon, sind mediterrane Kräuter genau das Richtige. Salbei, Thymian, Rosmarin, Majoran, Estragon und Oregano lieben es sonnig und windgeschützt. Im Halbschatten sind Kerbel, Liebstöckel, Minze, Melisse, Petersilie und Schnittlauch gut aufgehoben. An richtig schattigen Standorten fühlen sich lediglich Waldmeister und Bärlauch wohl. Regelmäßiges Gießen ist an allen Standorten wichtig. Aber Vorsicht: Am Topfboden darf sich keine Staunässe bilden. Kleine Löcher im Topf schaffen hier Abhilfe. Der optimale Zeitpunkt zum Ernten der Kräuter ist übrigens am Morgen. Dann ist die Pflanze am frischesten und hat einen hohen Gehalt an Aromastoffen. Fällt die Ernte besonders üppig aus, bietet es sich an, Kräuter durch Trocknen zu konservieren. Dazu fasst man die Pflanzen in kleinen Bündeln zusammen, bindet sie und hängt die Kräuterbündel kopfüber in einem dunklen, luftigen und trockenen Raum auf. So lässt sich das Aroma für Monate erhalten und ihr könnt auch im Winter eure selbstgezogenen Kräuter genießen.

Photo: DarwelShots/shutterstock