Auf die Pilze, fertig, los: So sammelt ihr richtig
Im Spätsommer und Herbst ist die ideale Zeit zum Pilzesammeln. Wer sich mit einem Korb in die Natur begibt, sollte aber einige Grundregeln beachten. Wir beantworten die wichtigsten Fragen für euch.
Wie erkenne ich essbare Exemplare?
Es gibt keine Regel, mit der sich bestimmen lässt, ob Pilze essbar oder giftig sind. Um auf Nummer sicher zu gehen, solltet ihr daher immer nur Sorten sammeln, die ihr kennt. Hilfreich ist es darüber hinaus, sich vorab mit den besonders giftigen Sorten vertraut zu machen. Viele Volkshochschulen und auch der NABU bieten Exkursionen an. Eine Übersicht weit verbreiteter Pilzsorten ist zudem hier zu finden.
Wo finde ich Pilze?
Pilze lieben Feuchtigkeit und milde Temperaturen. Gerade Wälder sind ein ideales Sammelgebiet, etwa für Maronen, Pfifferlinge und Steinpilze. Champignons wiederum gedeihen auf Wiesen und Weiden besonders gut. Naturschutzgebiete und Nationalparks sind für die Suche dagegen tabu. Außerdem sucht ihr am besten nicht nach langanhaltenden Regenperioden, da die Pilze dann viel Wasser gespeichert haben und schnell faulen.
Was muss ich beim Verzehr beachten?
Pilze enthalten viele gesunde Inhaltsstoffe wie Aminosäuren, Kohlenhydrate, Vitamine, Kalium, Phosphor und Ballaststoffe. Auch sind sie sehr kalorienarm. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät trotzdem von einem allzu üppigen Verzehr ab, denn in Waldpilzen sind auch Schwermetalle wie Kadmium, Blei und Quecksilber zu finden. Mehr als 250 Gramm in der Woche sollten es daher lieber nicht sein.
Wie ernte ich richtig?
Pilze sollten am besten vorsichtig herausgedreht oder mit einem scharfen Messer dicht über dem Boden abgeschnitten werden. Einfach herausreißen solltet ihr sie nicht, denn das schädigt das unter der Erde wachsende Pilzgeflecht. Entsteht beim Pflücken ein Loch im Boden, kann es ganz einfach mit etwas Humus oder Laub gefüllt werden, damit das Pilzgeflecht nicht austrocknet. Junge und alte Pilze lasst ihr am besten stehen, auch von Maden oder Schnecken angefressene Exemplare. Sie werfen noch Sporen ab und sind somit wichtig für die Vermehrung.
Was ist beim Transport zu beachten?
Am besten direkt nach dem Pflücken grob die Erde abputzen und dann ab damit ins luftdurchlässige Körbchen. Von Plastiktüten ist eher abzuraten, da die Pilze so schnell verderben und dabei sogar giftige Stoffe entstehen können. Zu Hause verarbeitet ihr die Pilze im Idealfall direkt. Sollen sie erst am nächsten Tag verzehrt werden, können die Früchte des Waldes kühl und trocken auf einer Papierunterlage gelagert werden.
Was mache ich bei Vergiftungserscheinungen?
Kommt es nach dem Genuss doch einmal zu körperlichen Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schweißausbrüchen, Schwindel oder starkem Speichelfluss, bitte nicht mit angeblichen Hausmitteln wie Milch und Co. experimentieren. Lieber direkt einen Arzt oder eine Klinik aufsuchen. In größeren Städten gibt es zudem Giftnotrufzentralen. Wenn die Vergiftung erst nach mehr als acht Stunden auftritt, sollte sofort der Notarzt gerufen werden, denn dann kann akute Lebensgefahr bestehen.
Photo Title: pexels.com/Valeria Boltneva
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