Lecker Essen zu Weihnachten: Festtagsgerichte, die wir lieben
Nicht mehr lange bis zum Heiligen Abend und nun stellt sich wieder die große Frage nach dem Weihnachtsessen. Überlegt ihr auch noch, was in diesem Jahr zu den Festtagen auf den Tisch kommt? Wir stellen euch kulinarische Weihnachtsbräuche vor: mit Rezepten für Festtagsgerichte, die wir lieben. Zu Weihnachten kommen in Deutschland traditionell Kartoffelsalat, Gänsebraten, feiner Fisch oder auch Raclette auf den Tisch. Zum Nachtisch oder als Mitternachtsspeise wird dann gerne noch ein Bratapfel serviert. Jede Familie hat da ihre eigenen Vorlieben und Bräuche. Unsere Rezeptauswahl orientiert sich an gängigen Traditionen und trifft wohl fast jeden Geschmack.
Kartoffelsalat als Festschmaus
Kartoffelsalat zum Heiligen Abend ist in vielen Familien gute Tradition. Das einfache Essen soll an die Armut Maria und Josefs erinnern, die in jener Nacht das heilige Kind zur Welt gebracht haben. Dabei hat auch ein Kartoffelsalat das Zeug zum Festschmaus, wie unser Rezepttipp mit Mangold, Roastbeef, Radieschen und Senfdressing zeigt.
Zutaten (4 Personen)
- 1 kg neue Kartoffeln
- 100 g Vollmilch-Joghurt
- 1 1/2 EL Honig
- 1-2 TL grober Senf
- 4 EL Olivenöl
- Salz, Pfeffer
- 1/2 Bund Radieschen
- 2 rote Zwiebeln
- 125 g Baby-Mangoldblätter
- 200 g Roastbeefaufschnitt
Zubereitung
Die Kartoffel gründlich waschen und ungeschält in kochendem Salzwasser circa 20 Minuten garen. Währenddessen für das Dressing Joghurt, Honig und Senf verrühren, 2 EL Olivenöl nach und nach unterschlagen, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Dann die Radieschen putzen und in dünne Scheiben hobeln. Zwiebeln schälen, halbieren und in dünne Streifen schneiden. Mangoldblätter waschen und in einem Sieb gut abtropfen lassen. Die Kartoffeln abgießen, fünf Minuten ausdampfen lassen und halbieren. Die übrigen 2 EL Olivenöl in einer großen Pfanne erhitzen und Kartoffelhälften darin gut 10 Minuten anbraten. Herausnehmen und eine knappe halbe Stunde abkühlen lassen. Dann die Kartoffeln, Radieschen, Zwiebeln und die Mangoldblätter mit dem Dressing vermischen. Den Salat auf Tellern anrichten und die Roastbeefscheiben darauf verteilen.
Gänsebraten, ein Klassiker
Gänsebraten gehört zu den beliebtesten Weihnachtsessen. Der Ursprung geht auf den katholischen Brauch der Martinsgans zurück, die vor Beginn der adventlichen Fastenzeit am 11. November gegessen wird. Am Heiligen Abend endet diese Zeit und es kommt wieder eine Gans als Festtagsbraten mit Rotkohl und Kartoffelklößen als klassische Beilagen auf den Tisch. Für die Zubereitung der Gans nach unserem Rezept sollte man gute fünf Stunden Zeit einplanen.
Zutaten (4 bis 6 Personen)
- Eine bratfertige Gans, 4 – 4,5 kg schwer
- Salz und Pfeffer
- 3 säuerliche Äpfel
- 1 Töpfchen Majoran
- 2 Möhren
- 2 Zwiebeln
- Wasser
- 1-2 TL Speisestärke
- Holzspießchen und Küchengarn
- Rost mit Fettpfanne zum Garen, Fetttrennkanne
Zubereitung
Zunächst den Hals der Gans abschneiden, die Fettdrüse aus dem Sterz herausschneiden und das gelbe Fett aus der Bauchhöhle entfernen. Die Gans von innen und außen waschen und trocken tupfen, danach von innen und außen gut mit Salz und Pfeffer einreiben. Dann die Äpfel waschen, vierteln und entkernen, mit dem gewaschenen Majoran in die Bauchhöhle geben. Die Bauchöffnung mit Holzspießchen und Küchengarn fest verschließen, Flügel und Keulen mit Küchengarn zusammenbinden, so dass sie am Gänsekörper fest anliegen und im Ofen nicht verbrennen. Backofen auf 150 Grad Umluft vorheizen. Möhren und Zwiebeln schälen, mit dem abgetrennten Hals und einem halben Liter Wasser in die Fettpfanne geben. Vorbereitete Gans auf das Rost über die Fettpfanne setzen und im heißen Ofen 4 bis 4,5 Stunden braten. Eventuell zwischendurch noch etwas Wasser in die Fettpfanne nachgießen. 15 Minuten vor dem Ende der Bratzeit 3 EL Wasser mit 1 TL Salz verrühren und die Gans damit bepinseln. Für die Soße abschießend den Bratensatz durch ein Sieb in die Fetttrennkanne gießen. Wer eine solche nicht hat, stellt den Fond 10 bis 15 Minuten kalt und schöpft das Fett dann mit der Soßenkelle ab. Fettfreien Fond in einen Kochtopf gießen, aufkochen, mit Speisestärke binden und mit 3 bis 4 EL Wasser glatt rühren, 2 bis 3 Minuten köchen lassen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Gänsebraten findet sich auf lecker.de.
Weihnachtskarpfen mit Tradition
Neben der Weihnachtsgans gehört der Weihnachtskarpfen zur den klassischen Gerichten für den Heiligen Abend. Auch diese Tradition geht auf die adventliche Fastenzeit zurück. Dabei galt der Heilige Abend allerdings als letzter Tag der Fastenzeit und der Karpfen war das abschließende Fastengericht vor den eigentlichen Festtagen. Unser Rezept ist in 1,5 Stunden zubereitet. Als Beilagen passen Kartoffeln, Paprika- und Fenchelgemüse.
Zutaten (4 Personen)
- 1 Spiegelkarpfen (ca. 2 kg, geschuppt und ausgenommen)
- Salz, Pfeffer
- Saft einer Zitrone
- 3 Lorbeerblätter
- frischer Thymian
- etwas Mehl
- 500 g Kartoffeln (festkochend)
- je 2 rote und 2 weiße Zwiebeln
- 2 Paprika
- 4 Knoblauchzehen
- 125 ml Weißwein
- nach Belieben etwas Fischfond
- 1 EL gehackte Petersilie
Zubereitung
Den Karpfen von innen und außen waschen, mit Küchenpapier trocken tupfen, gut salzen und pfeffern und mit Zitronensaft beträufeln. Ein paar Thymianzweige und Lorbeerblätter in den Bauch des Karpfens legen. Den vorbereiteten Fisch eine halbe Stunde ruhen lassen, anschließend mit Mehl bestäuben und in eine tiefe Backpfanne legen. Die Kartoffeln schälen und in kleine Würfel schneiden, geschälte Zwiebeln in Ringe, entkernte Paprikaschoten in Streifen schneiden, geschälte Knoblauchzehen fein hacken und das gesamte Gemüse um den Karpfen verteilen. Mit Weißwein begießen und im vorgeheizten Backofen auf der unteren Einschubleiste bei 180 bis 200 Grad Umluft 40 bis 50 Minuten knusprig braten. Nach Belieben vorsichtig etwas Fischfond dazu gießen, aber nicht über die Haut, sonst wird diese nicht knusprig. Den Karpfen im Ganzen auf einer Platte mit dem Gemüse anrichten und vor dem Servieren noch mit gehackter Petersilie bestreuen.
Raclette für die Gemütlichkeit
Weihnachten soll vor allem ein Fest für die Familie sein. Und was kann da schöner sein, als in gemütlicher Runde gemeinsam zu schlemmen? Raclette wird deshalb am Heiligen Abend gerne gegessen. Einen Tischgrill mit Pfännchen für den Käse gibt es günstig in jedem Elektromarkt. Für den Festschmaus braucht man dann nicht viel mehr als einen schmackhaften Käse, Pellkartoffeln, Dipps und ausgesuchte Beilagen wie frische Champignons, Zucchinischeiben oder Paprikastreifen. Das Schnippeln der Beilagen ist zwar zeitaufwändig, aber ihr könnt das gut vorbereiten. Und dann könnt ihr später am Raclettegrill sogar ein ganzes Menü gemeinsam genießen.
Ideen fürs Käsemenü
• Zur Vorspeise gibt’s Ziegenkäse, den ihr am besten schon am Vortag in passende Stücke schneidet, in Honig mariniert und mit Thymian würzt. Ihr dünstet feingeschnittene Apfelscheiben mit etwas Butter im Pfännchen an, dann kommt der Ziegenkäse dazu, bis er leicht verläuft. Dazu passt ein Rucola-Salat.
• Der Hauptgang besteht aus Scamorza affumiciata, eine dem Mozzarella verwandte, Käsesorte mit feiner Räuchernote. Ihr schmelzt ihn mit scharfer Chorizo im Raclettepfännchen. Dazu kommen Artischockenherzen, kleine Tomaten und mediterran gewürzte Zucchinischeiben oben auf den Grill.
• Zum Nachtisch schmecken Bananenscheiben, die in den Raclettepfännchen mit Butter und Honig karamellisiert werden, und eine Kugel Vanilleeis.
Seelenwärmender Bratapfel
Apfel, Nuss und Mandelkern: Naschwerk und Süßspeisen gehören zu Weihnachten wie der Christbaum. Schon am ersten Advent wird in den meisten Familien die hauseigene Weihnachtsbäckerei eröffnet. Wer seine Plätzchen und Lebkuchen dann vor dem Heiligen Abend bereits vernascht hat, findet hier noch ein paar schnelle Rezepte (Link zum Blogbeitrag 10. Dezember). Der süße Teller darf schließlich am Weihnachtsfest nicht fehlen – ebenso wenig wie der Bratapfel mit Vanillesoße. Dem süßen Seelenwärmer ist mit „Kinder, kommt und ratet, was im Ofen bratet“ sogar ein eigenes Weihnachtsgedicht gewidmet.
Zutaten (4 Personen):
- 4 rotbackige säuerliche Äpfel
- 80 gr Marzipan
- 40 gr gehackte Mandeln oder Haselnüsse
- je 4 TL Rosinen, Zimt-Zucker und Butter
- ½ l Milch
- 1 EL Zucker
- ½ Päckchen Vanillepuddingpulver
Zubereitung
Schneidet die Deckel der Äpfel ab und stecht das Kerngehäuse aus. Dann füllt ihr die Zutaten nacheinander in die Apfelöffnung. Die Äpfel setzt ihr in eine gefettete Auflaufform und gart sie dann 25 bis 30 Minuten im vorgeheizten Backofen bei 175 °C Umluft. Für die Vanillesoße kocht ihr die Milch auf und rührt dann das halbe Päckchen Vanillepuddingpulver mit dem Zucker ein. Der Vanillegeschmack wird intensiver, wenn ihr statt Haushaltszucker Vanillezucker verwendet.
Photo Title: Shutterstock / Kzenon
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