Protected Bike Lane in Düsseldorf
Sicheres Radfahren in der Stadt
Radfahren schont das Klima und erlebt durch die Corona-Pandemie gerade einen zusätzlichen Boom. Umso besser, dass die Landeshauptstadt Düsseldorf jetzt ihre erste „Protected Bike Lane“ vorbereitet. Auf einem 1.200 Meter langen Abschnitt in der Straße „Am Trippelsberg“ im Stadtteil Itter sind Radfahrer künftig auf einer eigenen Spur und damit sicherer unterwegs. Das ist auch eine gute Nachricht für die WOGEDO-Bewohner in der nahe gelegenen Geeststraße.
Was bringt die Protected Bike Lane?
Für die Protected Bike Lane wurden in einem ersten Schritt beidseitige Radwege mit einer Breite von 1,95 Metern markiert. Diese können bereits genutzt werden. Zur Abgrenzung der Radwege vom Straßenverkehr werden noch 20 Zentimeter breite Trennelemente angebracht. Es handelt sich dabei um schwarz-weiße, zehn Zentimeter hohe Trennschwellen. Sie werden gut sichtbar, in einem Abstand von einem Meter mittig aufgedübelt. Aufgrund von Lieferengpässen erfolgt die Montage aber erst Anfang 2021. Piktogramme markieren Radwegefurten an Kreuzungen und vor Einfahrten. Vor den Bushaltestellen wird der geschützte Radweg ebenfalls unterbrochen. So können Busse die Haltestellen barrierefrei anfahren.
Warum ist der radfreundliche Ausbau wichtig?
Auf der Straße „Am Trippelsberg“ im Industriegebiet des Reisholzer Hafens herrscht reger Radbetrieb. Denn hier verlaufen gleich drei überregionale Radrouten: der Erlebnisweg Rheinschiene, der EUROGA-Radweg und der Rheinradweg. Im Industriegebiet sind aber auch zahlreiche Logistikfahrzeuge unterwegs. Viele Laster parken zum Teil am Fahrbahnrand. Da kommt es zu Konflikten mit dem Radverkehr, die mit der Protected Bike Lane gelöst werden sollen.
„Neben dem Ausbau der Infrastruktur und den objektiven Elementen der Sicherheit spielt auch das Sicherheitsempfinden eine Rolle bei der Entscheidung, häufiger das Fahrrad zu benutzen. Das subjektive Sicherheitsgefühl der Radfahrenden auf diesem Teilstück wollen wir mit diesem Projekt verbessern.“
Cornelia Zuschke, Verkehrsdezernentin der Landeshauptstadt Düsseldorf
Was kostet der Ausbau des neuen Radwegs?
Die Gesamtkosten für die erste Protected Bike Lane in Düsseldorf belaufen sich auf rund 250.000 Euro. Die Finanzierung der Radverkehrsanlage mit rund 150.000 Euro erfolgt aus der Pauschale zur Radverkehrsförderung. Zusätzlich werden die in der Straße gelegenen Bushaltestellen barrierefrei ausgebaut. Diese Kosten in Höhe von rund 100.000 Euro werden aus der Nahverkehrspauschale finanziert.
Woher stammt die Idee der Protected Bike Lanes?
Bei den Protected Bike Lanes – zu deutsch: geschützte Radfahrstreifen – handelt es sich um ein Konzept aus den USA. Dort haben Stadtplaner in Großstädten wie New York, Chicago und Seattle in den 2000er-Jahren damit begonnen, ganze Autospuren mit grüner Farbe und Pollern für den Radverkehr frei zu machen. Und das mit großem Erfolg: Es gibt mittlerweile einen ausgeprägten Alltagsradverkehr in amerikanischen Großstädten.
Bildnachweise
Header und Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf, David Young
Schreibe einen Kommentar