„Die Kunst ist es, mit wenig viel zu machen.“
Endspurt: Der ‚Klinkebogen‘, WOGEDOs neuestes Bestandsersatzprojekt, wird in den kommenden Tagen bezugsfertig. 59 moderne Wohnungen und zwei Stadthäuser entstehen hier an der Unterrather Straße/Hoferhofstraße in Unterrath, im April ziehen die Mieter ein. Projektleiter Wolfgang Weber hat das Projekt von Anfang an betreut und hat uns erzählt, was den Neubau so besonders macht.
Was unterscheidet den „Klinkebogen“ von anderen Neubau-Projekten in Düsseldorf?
„Das auffälligste Merkmal, was den ‚Klinkebogen‘ von anderen Projekten unterscheidet, ist die Vollklinkerfassade. Sie ist im Wohnungsbau aus Kostengründen nur noch sehr selten vorzufinden, bringt aber einen gewissen Reiz mit sich. Heute wird oft sehr renditeorientiert gebaut, das heißt optische Details wie Stuck oder eben auch Klinker werden kaum noch eingesetzt, weil sie keinen bezifferbaren Mehrertrag bringen. Trotzdem wohnen die meisten Leute genau aus diesen Gründen beispielweise gerne in Altbauten. Die Kunst ist es, mit wenig viel zu machen, sprich die Architektur nicht sterben zu lassen, aber trotzdem preisgünstigen Wohnungsbau zu schaffen.“
Die ‚Klinkebogen‘-Wohnungen sind trotz nicht unerheblichen Kostenaufwänden mit 9,20 Euro/m² monatlich deutlich günstiger als vergleichbare Neubauwohnungen im Stadtteil? Hat die WOGEDO einfach gut gewirtschaftet?
„Als Genossenschaft streben wir ja anders als andere Bauherren nicht nach Gewinn. Bei uns wird ein Großteil der Erträge in den Bestand reinvestiert. Dennoch schauen natürlich auch wir auf die Wirtschaftlichkeit. Die entscheidende Frage ist immer: Was ist einem wichtig und wo spart man? Uns von der WOGEDO ist die Qualität des Wohnraums wichtig, die Ausstattung der Wohnungen ist deshalb sehr hochwertig und meiner Ansicht nach vergleichbar mit neuen Eigentumswohnungen. Dafür haben wir zum Beispiel bei der Gestaltung funktionaler Allgemeinflächen wie der Tiefgarage die Kosten so gering wie möglich gehalten.“
Worauf wurde bei der Auswahl des Architektenentwurfs geachtet?
„Das Bauvorhaben ist in einem qualitätssichernden Wettbewerbsverfahren entstanden. Vertreter der Politik, Stadtverwaltung und WOGEDO waren sich als Jury hier einig: Der Siegerentwurf von Stefan Forster Architekten wurde dem Stadtteil am besten gerecht. Das wesentliche Entscheidungskriterium: Es wurden Stilelemente wie die historischen Stufengiebel aus der vorhandenen Bebauung, die ja dann abgerissen wurde, aufgegriffen. Das wurde mit Blick auf die städtebauliche Qualität auch eindeutig von uns gefordert. Außerdem verfügt das Architektenbüro Stefan Forster über große Erfahrungen im Mauerwerksbau, das spielte ebenfalls eine Rolle.“
Apropos städtebauliche Qualität. Gibt es Pläne, was mit der Straße rund um den Kinkeplatz passieren soll?
„Die gibt es. Die alten Schienen werden bald endgültig beseitigt. Wenn in einigen Wochen alle unsere Mieter eingezogen sind, beginnt die Stadt mit den Arbeiten. Die komplette Infrastruktur wurde bereits erneuert, fast alle Medien innerhalb der Straße wurden ausgetauscht. Vor unseren Häusern entsteht außerdem nochmal ein kleiner neuer Platz mit Parkmöglichkeiten, Feuerwehrzufahrt und Bäumen.“
Photo Wolfgang Weber: Dreilandmedien
Photo Klinkebogen: Max Hampel
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